5/2/5 | Aktivitäten / Symposien / Beyond the Subject

Beyond the Subject - New Developments in Life Writing

 

Von 31. Oktober bis 3. November 2013 veranstaltete das LBI für Geschichte und Theorie der Biographie in Wien die 3. IABA Europe-Konferenz mit dem Titel „Beyond the Subject – New Developments in Life Writing“. An der Konferenz nahmen Auto/Biographie-Experten aus 25 Nationen teil. In ca. 90 Vorträgen wurde über neueste Tendenzen und Entwicklungen im Bereich Life Writing, darunter vor allem im Kontext der Digital Humanities, referiert.

Nach dem Eröffnungsvortrag von Wilhelm Hemecker hielt die Vizerektorin der Universität Wien, Susanne Weigelin-Schwiedrzik, den Festvortrag „Mao, the Monk and the Umbrella“, in dem sie die Schwierigkeiten reflektierte, Mao Zedong biographisch zu fassen.

Paul Arthur von der University of Western Sydney zeigte anhand der Onlineversion des „Australian Dictionary of Biography“ innovative Methoden und neue Herausforderungen für die Biographieforschung im digitalen Zeitalter. Welche Bedeutung der Stimme für den Bericht der eigenen Lebensgeschichte beigemessen werden kann, veranschaulichte Margaretta Jolly (University of Sussex) in ihrem Key-Note Vortrag. Kirsti Niskanen von der Universität Stockholm zeigte schließlich am Beispiel einer digitalen Datenbank über Konkurs-Fälle um 1900 die sozialen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten von Bankrott betroffener Frauen. Sie verdeutlichte damit auch die Möglichkeiten, durch umfassendes, digitalisiertes Datenmaterial Rückschlüsse auf individuelle Lebensgeschichten zu ziehen.

Vom LBI für Geschichte und Theorie der Biographie sprach Tobias Heinrich zum Thema “Communicative Identity. Epistolary Networks and the Cult of Friendship”, Georg Huemer zu „Heroes and Villains of the Facebook Generation: Self-Representation in Contemporary Children’s and Young Adult Literature”, David Österle referierte über „Judaism as Heterotopia in the Life of Hugo von Hofmannsthal“, Ed Saunders behandelte „Biographies of Arthur Koestler. A Ruptured Life?“ und Georg Bixa, Tobias Heinrich und Cornelius Mitterer präsentierten “Biographeme. A Collaborative Approach to Virtual Biography“.

In zahlreichen Vorträgen und Diskussionsbeiträgen wurden die epistemologischen und methodologischen Möglichkeiten im Einsatz von neuen medialen Formen für die Forschung zu Biographie und Autobiographie, aber auch für die biographische Praxis diskutiert. Gendertheoretische sowie kultur- und sozialwissenschaftliche Aspekte fanden dabei breite Berücksichtigung, das Augenmerk wurde aber auch auf transnationale und multilinguale Herausforderungen gelegt.